DAS NEUE HEADQUARTER VON BABOR SETZT MASSSTÄBE
THE CURVE IST „MADE IN AACHEN“
Aachen. The Curve ist mehr als ein Büro-und Produktionsgebäude. Es ist ein Statement für Ästhetik, Nachhaltigkeit und modernste Arbeitsstrukturen. 20 Millionen Euro hat das bekannte Kosmetikunternehmen BABOR in den Bau investiert. Das neue Headquarter in der Neuenhofstraße vermittelt ein klares Bekenntnis zum Standort Aachen und zum Qualitätsanspruch „made in Germany.“ Wenngleich sich das außergewöhnliche Projekt in erster Linie als Meisterstück „made in Aachen“ präsentiert: Sowohl Bauherr und Architekturbüro K2, als auch der bauausführende Arge-Partner DERICHSuKONERTZ haben ihren Sitz in der Kaiserstadt.
Den Namen „The Curve“ verdankt der Bau seiner außergewöhnlichen, geschwungenen Optik. 5.500 Quadratmeter Nutzfläche sind hier entstanden in einem hochmodernen Logistik- und Bürogebäude. Im Penthouse auf der 5. Etage befindet sich das Trainingszentrum für B2B-Kunden mit dem schönsten Panoramablick. Mitarbeiter in den darunter liegenden Stockwerken arbeiten an modernen OpenSpace Arbeitsplätzen. „Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leistet einen enormen Beitrag zum Erfolg von BABOR“, fasst Geschäftsführer Horst Robertz zusammen. „Deshalb haben wir 150 neue Büroplätze nach aktuellsten arbeitsorganisatorischen Maßstäben geschaffen.“ Beim Bau von The Curve wurde aber auch an die Umwelt gedacht, das Gebäude entspricht dem KfW Standard 55. Die Klimatisierung des Neubaus erfolgt über Geothermie, ergänzt wird dies von einem gasbetriebenen Blockkraftheizwerk (BHKW) sowie speziellen Heiz- und Kühldecken.
Für Heino Augsten, DEKO Projektleiter beim Bau der neuen BABOR Zentrale, war The Curve ein ganz besonderes Projekt mit vielen Herausforderungen. Bei der Fassade galt es, die bis zu 22 Meter langen und 2,5 Meter weit auskragenden Blechbänder so filigran wie möglich an nur zwei Stellen mit dem Gebäude zu verbinden. Um spätere Windgeräusche zu vermeiden, wurden sogar Versuche in einem Windkanal durchgeführt. Passend zum Namen „The Curve“ verbaute DEKO entsprechend gebogene runde Glasscheiben, die auch gleichzeitig die Absturzsicherung übernehmen. Der hohe Einzelpreis für eine solche Scheibe sorgte für Nervenkitzel beim Einbau, erinnert sich Augsten. Auch der Brückenschlag zwischen Neu- und Bestandsbau mit einer vom Architekten vorgesehenen 45 Meter langen filigranen und stützenfreien Konstruktion stellte DEKO vor eine Herausforderung, die mit einer ursprünglich nicht geplanten, aber kurzfristig erstellten Betonpfahlgründung gelöst werden konnte.
IM INTERVIEW: BABOR BETRIEBSLEITER DIRK LEßMANN
„The Curve war eine Herzensangelegenheit für alle.“
Dirk Leßmann ist Direktor Betriebsleitung bei BABOR in Aachen. Seit mehr als fünf Jahren gehören Produktion, Technik und Facility Management zu seinem Verantwortungsbereich. The Curve war für ihn eine Herzensangelegenheit, denn ein solches Projekt „baut man nicht alle Jahre“, sagt der 51jährige Aachener. Als Mitglied im BABOR-Bauprojektteam war er an der Realisierung des anspruchsvollen Bauwerks beteiligt. Die Redaktion des DEKORIANERS sprach mit ihm über das besondere Gebäude und die Zusammenarbeit mit DEKO.
The Curve ist ein städtebauliches Highlight, welche Idee verbirgt sich hinter dieser anspruchsvollen Architektur?
"Die Idee war, ein weibliches und weiches Gebäude zu schaffen, das zu uns und unseren Kunden passt. 62 Prozent unserer Mitarbeiter sind schließlich weiblich und auf unsere Kundenklientel trifft dies beinahe ausschließlich zu. Auch wenn wir Kosmetik für Männer anbieten, gekauft wird sie fast ausschließlich von den Damen, auch für die Herren. Mit „The Curve“ haben die Architekten eine wellige Gebäudeform geschaffen, die Leichtigkeit und durch die großen Glasflächen auch Transparenz symbolisiert. Selbstverständlich alles unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Wichtig war uns, auf der obersten Penthouse-Etage das Trainingszentrum für unsere B2B-Kunden, vor allem Kosmetikstudios, einzurichten. Diese Kundenklientel ist unsere DNA, da braucht man ein repräsentatives Gebäude, das BABOR verkörpert, und einen besonderen repräsentativen Raum. Zwischen Neubau und Altbau ist eine freischwebende Brücke entstanden, die viel Aufmerksamkeit erregt. Auf diese 45 Meter lange und freischwebende Konstruktion werden wir sehr oft angesprochen. Sie verbindet den Neubau „The Curve“ mit dem Bestandsbau „The Edge“ und schlägt für uns symbolisch eine Brücke zwischen Tradition und Zukunft. Ein absolut gelungenes Bauteil, auf das wir sehr stolz sind."
Was hat BABOR dazu bewogen, der Arge DEKO/SCHLUN diesen anspruchsvollen Auftrag zu erteilen?
"Für die Geschäftsführung und den Verwaltungsrat unseres Unternehmens stand von Anfang an im Vordergrund, einen regionalen Aachener Anbieter mit dem Bau zu beauftragen. Wir hatten Vertrauen, dass DERICHSuKONERTZ die Herausforderung, ein absolutes Highlight zu bauen, annehmen und unsere anspruchsvollen Vorstellungen umsetzen würde. Als Premium-Kosmetikhersteller haben wir nicht nur hohe Ansprüche an uns selbst, sondern auch an unsere Partner. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Wahl und vor allem mit dem außergewöhnlichen Ergebnis."
Mit welchen Adjektiven würden Sie die Zusammenarbeit mit DEKO beschreiben?
"Fair, vertrauensvoll, motiviert, immer ziel- und lösungsorientiert - auch in Konfliktsituationen, verbindlich, auf Augenhöhe, kreativ in Bezug auf Lösungen und Termintreue."
BABOR ist ein familiengeführtes Unternehmen, auch DEKO ist in Familienhand. Hat das bei der Zusammenarbeit aus Ihrer Sicht eine Rolle gespielt?
"Von Anfang an zeigte sich, The Curve ist nicht nur ein Herzensprojekt von BABOR, sondern auch von DERICHSuKONERTZ. Hier in Aachen, im eigenen Revier, ein solches Prestigebauwerk zu errichten, das hat alle spürbar motiviert. Das galt für die Mitarbeiter auf den Baustellen genauso, wie für das Führungspersonal. Die oberste Leitung von DEKO war stets sichtbar und für Problemlösungen auf kurzem Wege ansprechbar. Das persönliche Engagement der Inhaber, der Geschäftsführung und der Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass es niemandem egal war, ob das Ergebnis am Ende stimmt. Im Gegenteil, es gab eine emotionale Verbundenheit zum Bauwerk, die sich sehr positiv auf die Zusammenarbeit ausgewirkt hat. Schnelle Lösungen bei Problemen oder Konflikten wurden auf kurzem Dienstweg zwischen den Entscheidungsträgern herbeigeführt. Das geht so nur in familiengeführten Unternehmen, in einer Konzernstruktur wären die Wege ungleich länger und komplizierter gewesen."
Sie würden also jederzeit wieder mit DEKO bauen?
"Sehr gerne! Wir haben sogar schon eine ganz konkrete Anfrage für den Bau unseres neuen Logistik- und Produktionsstandortes in Eschweiler gestellt. Die DEKO-Geschäftsführung hat sich schweren Herzens und ganz bewusst gegen diesen Auftrag entschieden, da der Bau von Logistikzentren ein sehr spezielles Know-how erfordert. Und auch in dieser Absage zeigt sich die Stärke von DEKO, das Unternehmen konzentriert sich auf seine Kernkompetenzen. Dieser Entscheidung zolle ich Respekt, die hätten nicht alle Bauunternehmen so gefällt. Schade für uns, wir hätten gerne wieder auf die Expertise von DERICHSuKONERTZ vertraut!"
Herr Leßmann, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Den ganzen Artikel finden Sie im Dekorianer Herbst 2020